Debatte- Finanzierungskonzept Agenda 2030 Schauspiel

Pressekonferenz zum Finanzierungskonzept VOR der Beratung und Entscheidung im Gesundheits- und Klinik-Ausschuss!

Das Ortenau-Klinikum kündigt eine Pressekonferenz zum Finanzierungskonzept der „Agenda 2030“ für kommenden Dienstag, 22. September 2020, ab 11 Uhr an. Im Vorfeld der Sitzung sollen Landrat Frank Scherer, Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller sowie die Fraktionsvorsitzenden ab 11 Uhr in einem Pressegespräch über das zur Beratung stehende Finanzierungskonzept informieren.

Die Pressekonferenz wird live auf Facebook übertragen. So können auch interessierte Bürgerinnen und Bürger die Pressekonferenz  von überall verfolgen.

Der Link zum Livestream auf der Facebookseite des Ortenaukreises wir am Dienstagmorgen auf den Social Media-Kanälen veröffentlicht.
Link zur Original-Meldung: https://www.facebook.com/Klinikum.Ortenau/posts/4919317768082256

Schon eigenartig, dass auch die Fraktionsvorsitzenden VOR der Debatte des Gesundheits- und Klinikausschusses sich an einer Pressekonferenz zum Thema beteiligen!
Alles schon in trockenen Tüchern? – ist die Sitzung nur ein Schauspiel?

Missverständnisse Schließung Krankenhaus

Alles nur Missverständnisse um eine vorzeitige Schließung?

Gestern überschlugen sich die Informationen, die uns erreichten: Die Kreisverwaltung beabsichtige die Schließung unseres Krankenhauses schon für das Jahr 2021, und nicht wie im Kreistagsbeschluss vom Juli 2018 festgehalten im Jahr 2030. Die ARZ berichtete, zitierte dabei unseren Oberbürgermeister Braun: „Es gibt Überlegungen, Oberkirch vorzeitig vom Netz zu nehmen. Dagegen werde ich mich vehement wehren.“
https://www.bo.de/lokales/achern-oberkirch/oberkircher-krankenhaus-vor-der-vorzeitigen-schliessung
Kommentar des Redakteurs dazu: Trauerspiel ums Oberkircher Krankenhaus
Wobei das Wort „Trauerspiel“ ist nicht passt: SKANDAL muss es heißen!

Heute Abend in der Online-Ausgabe der Mittelbadischen Presse nun das Dementi aus dem Landratsamt: „Sollte Herr OB Braun dies tatsächlich so gesagt haben, ist dies falsch“, wird Scherer in einer Mitteilung des Ortenau-Klinikums von Donnerstag zitiert. Richtig sei dagegen, dass der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken sich in seiner Sitzung am Dienstag mit einem Nachnutzungskonzept für den Standort Oberkirch befassen werde. „Eine Vorlage zur Schließung des Standortes Oberkirch zum Jahresende wurde und wird für diese Sitzung nicht vorbereitet“, so der Landrat.

Da geht wirklich einiges durcheinander: Die ARZ schrieb in ihrem Artikel über die beabsichtigte Schließung:
„Der Kreis bereitet laut Braun eine entsprechende Vorlage für die Sitzung des Gesundheits- und Krankenhausausschusses am 20. Oktober vor.“
Bei diesem Termin handelt es sich nicht um eine Sitzung des Gesundheits- und Klinikausschusses, sondern um eine Sitzung des ganzen Kreistags.
Und Landrat Scherer wird zitiert, „dass der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken sich in seiner Sitzung am Dienstag (=22. September) mit einem Nachnutzungskonzept für den Standort Oberkirch befassen werde. „Eine Vorlage zur Schließung des Standortes Oberkirch zum Jahresende wurde und wird für diese Sitzung nicht vorbereitet“, so der Landrat.
Das hat unser OB Matthias Braun auch nicht behauptet, sondern bei seinem Statement ging es um die Kreistagssitzung am 20. Oktober.

Wirklich alles nur Missverständnisse?

FAZIT: ES BLEIBT SPANNEND – DA IST GAR NICHTS VOM TISCH – WIR WERDEN WACHSAM BLEIBEN!

Kommentar zum Besuch Ministers Lucha im Kreistag

Ein Kommentar zum Besuch des Ministers Lucha im Kreistag

Guten Tag,

dem Bericht in der Zeitung über die Äußerungen von Minister Lucha kann ich nur zustimmen.
https://www.bo.de/lokales/achern-oberkirch/runder-tisch-oberkirch-kritisiert-lucha-auftritt

Ich habe mir die Zeit genommen und die fast 2-stündige Rede von Herrn Lucha auf youtube angehört. Er sagte sehr viel und dennoch wenig zu der Problematik hinsichtlich der Grundversorgung vor Ort. Der ganze Kreistag aalte sich in einer unverbindlichen Zusage von 60%-Zuschuss („das ist sportlich“ für mich eher „vage“!). Das Thema kreiste nur um die Konzentration und Spezialisierung.

Das Anliegen der Grundversorgung bzw. Nachsorge wurde mit  „flächendeckende Notfallversorgung, Primärkrankenhaus, Portalkrankenhaus, Nachnutzung,…“ als eine selbstverständliche Voraussetzung deklariert, aber in keinster Weise definiert. Ich denke, dass dies doch das Anliegen des runden Tisches ist.

In diesen Portalhäusern könnte man bei kleinen „Blessuren“ (einfacher Bruch,Prellung,Schnittwunde, Übelkeit, Kreislaufprobleme,…) und  Nachsorge (nach einer OP  in der Spezialklinik,..) vor Ort schnell, günstig und wirksam helfen. Es kann wohl nicht sein, dass man wegen „Bagatellen“ stundenlang die Ambulanz in einer Spezialklinik blockiert! Dies ist doch im Augenblick schon der Fall!

Sicherlich müsste sich  auch im Vergütungssystem der Krankenhäuser etwas ändern. Die ertragreichen Fallpauschalen gibt es nur bei größeren (oft unnötigen) Eingriffen. Da sind wir in der EU ja Spitzenreiter!

Die „ Portalkrankenhäuser“ können doch nur überleben, wenn deren Leistungen für die Grundversorgung auch ausreichend honoriert werden. Ich hatte den Eindruck, dass hier die Finanzierung (KVs, Land…) überhaupt noch nicht geklärt ist.

Zeitgleich erschien gestern ein Bericht in der ARZ, dass die Notfallversorgung im Renchtal unzureichend ist. Braucht es da noch mehr vernünftige Gründe ?!?!

Bei der Agenda 2030 kommt der zweite Schritt vor dem Ersten.
Lassen Sie sich nicht entmutigen!
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und Zuversicht.

Beste Grüße aus Oppenau
Heinz Lang

Experten-Rat: Krankenhausfinanzierung reformieren!

Gestern Abend in der Sendung Panorama:

Wir brauchen dringend eine Krankenhausreform: Das Fallpauschalensystem schafft die falschen Anreize, gerade kleine Krankenhäuser auf dem Land werden dadurch benachteiligt. Eine bundesweite strukturelle Reform ist dringend notwendig!!! Da sollte sich mal der hochgelobte Gesundheitsminister Spahn und auch unser Landesminister Lucha endlich daran machen: Anstatt an den Folgen der Fehl-Finanzierung herumzudoktern sollten die Ursachen reformiert werden!!!

Gesundheitsminister Spahn und seine Sicht auf kleine Kliniken

„Wenn wir über zu viele Krankenhäuser sprechen, meinen wir den städtischen Ballungsraum. Nicht die Versorgung in der Fläche.“
Bundesgesundheitsminister Spahn beim Besuch in Iserlohn (Sauerland) am 20.7.2020.

„Krankenhäuser müssen sich ergänzen!“

Aber genauso wichtig sei es, dass man Synergien schafft, um kostendeckend zu arbeiten und das Gesundheitssystem zu stärken. „Nicht jedes Krankenhaus braucht eine Abteilung für Herzkatheter-Untersuchungen“, findet der Bundesgesundheitsminister.

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/gesundheitsminister-spahn-iserlohn-kliniken-100.html

Wie die Grünen das Gesundheitssystem reformieren wollen

Am 26. Juni haben die beiden Vorsitzenden der Partei „die Grünen/Bündnis 90“ einen Entwurf eines neuen Grundsatzprogramms vorgestellt, das im November auf dem Parteitag beschlossen werden soll.

Gerade im Bereich „Gesundheit und Pflege“ (Absatz 204-216) wird die Einführung eines Stufenmodell von der Basisversorgung bis hin zu Spezialkliniken gefordert (Abs.204). Außerdem steht eine Reform der Fallpauschalen auf dem Programm, die um eine strukturelle Finanzierung ergänzt und nach ihrem gesellschaftlichen Auftrag finanziert werden soll. (Abs.205)

Hier der Entwurf des Grundsatzprogramms: https://www.gruene.de/grundsatzprogrammprozess

Hier die Absätze 204 und 205 im Wortlaut:

(204) Gleichwertige Lebensverhältnisse bedeuten eine gute Gesundheitsversorgung in der Stadt und auf dem Land. Jeder Mensch muss Zugang zu medizinischer Hilfe haben, egal wo er lebt. Dafür müssen aber nicht alle Kliniken dieselbe Leistung anbieten. Durch ein Stufenmodell von der Basisversorgung bis hin zu Spezialkliniken kann die Versorgung im ländlichen Raum gestärkt und zeitgleich eine gute Qualität bei allen Behandlungen sichergestellt werden.

(205) Nur ein gut finanziertes Gesundheitssystem kann die Würde der Patient*innen und die Rechte der Beschäftigten gleichermaßen schützen. Die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens hat zu Fehlanreizen, erzwungener Kostenersparnis zulasten der Versorgungssicherheit und zu einer falschen Verteilung von Geldern geführt. Die Krankenhausfinanzierung muss neu gedacht und im Sinne der Versorgungssicherheit und -qualität auf die Fläche, auf eine gute Bezahlung für Beschäftigte, auf Vorsorge und auf Krisenresilienz ausgerichtet werden. Kliniken sollen nicht nur nach erbrachter Leistung, sondern nach ihrem gesellschaftlichen Auftrag finanziert werden. Dafür müssen die Fallpauschalen reformiert und um eine strukturelle Finanzierung ergänzt werden. Die Planung im Gesundheitssystem soll gestärkt werden und sektorenübergreifend erfolgen. Das bedeutet, dass stationäre und ambulante Versorgung zusammen gedacht und finanziert werden.

Unser Sozialminister Manfred Lucha war wohl nicht Mitglied der Programmkommission. Bedeutet das nicht für den grünen Landesminister, für die Partei der Grünen in Baden-Württemberg insgesamt, dies eine Umkehr von der bisherigen Politik der Zentralisierung der Gesundheitsversorgung in Großkliniken einzuleiten?
Um dem Programmentwurf gerecht zu werden, müssen ab sofort die Krankenhausstrukturen  von Baden-Württemberg, dem einzigen von Grünen geführten Bundesland, neu gedacht werden!

Und wie man Stimmen aus der Politik hört, sind nicht nur die Grünen dabei, den Bereich „Gesundheit und Pflege“ zu überdenken!

Markgräfler Notärzte sind wütend

SWR-Beitrag zur zukünftigen Notfallversorgung von Patienten: Diese soll künftig nur noch in integrierten Notfallzentren erfolgen. Das sieht ein entsprechender Gesetzentwurf vor. Gegen diese Zentralisierung regt sich Widerstand.

Diese geplante Neuordnung für eine zentralisierte Notfallversorgung hätte zur Folge, dass kleinere Kliniken, die bisher für Notfallpatienten da waren, dies in Zukunft nicht mehr machen werden. Etwa die Beckerklinik in Bad Krozingen im Markgräflerland (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Die ist schon jetzt am Wochenende und nachts für Notfälle geschlossen. Diese Zentralisierung-Pläne sind vor allem für Notärzte ein echter Aufreger.

Hier gehts zum Beitrag von SWR

Notfallversorgung

Ende der Notfallversorgung in Oberkirch?

In Bad Krozingen steht seit dem 1. Juli statt einer 24-Stunden Notfallversorgung für kleinere und größere Verletzungen durch die Privatklinik Becker – spezialisiert auf Knie-und Hüftgelenks-Operationen –  nur noch tagsüber an Werktagen eine Notfallversorgung zu Verfügung. Die Klinik hat sich zu diesem Schritt entschlossen, um darauf aufmerksam zu machen, dass laut einem Gesetzentwurf des Bundes-Gesundheitsministeriums (der zum Jahresende verabschiedet werden soll) künftig nur noch „integrierte Notfallzentren“ (INZ) die Notfallversorgung von Patienten gewährleisten.Weiterlesen

Fragen zu Erfahrungen in der Geburtshilfe

Nachdem die Geburtshilfe im Oberkircher Krankenhaus seit Dezember 2019 geschlossen ist, sind wir interessiert an den Erfahrungen, die werdende Mütter aus dem Renchtal im ersten Halbjahr 2020 in anderen Krankenhäusern gemacht haben. Interessant wäre zu wissen, in welchem Krankenhaus die Geburt stattfand, wie die Vorbereitungen, die Atmosphäre und die Nachsorge waren. Alle Informationen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Schreiben Sie uns eine Mail an info@runder-tisch-krankenhaus-oberkirch.de oder rufen Sie Dr. Rainer Stier Tel. 07802/3676 an.